Der Wellensittich
(Melopsittacus undulatus)
Das ursprüngliche Aussehen des australischen Wellensittichs ist grün mit gelbem Gesicht. Eine schwarze Wellenzeichnung zieht sich vom Kopf über den Rücken und über die Flügeldecken. Das Gefieder ist bei beiden Geschlechtern gleich. Männchen haben eine blaue (als JV ist sie rosaviolette), Wachshaut. Albinohähne und Lutinos und einige Scheckenarten haben jedoch eine rosa Wachshaut wie Jungvögel. Die Wachshaut der Hennen ist eher rauh und variiert bei allen Farbschlägen zwischen weißlich-hellblau bis dunkelbraun, teilweise wirkt die Wachshaut krank, weil sie so schupppig, grau-braun ist, das kann eien Krankheit sein (Räudemilben!) oder auch eien Hormonschwankung (sie sind dann brutig). Jungvögel haben eine andere Wachshaut als die Altvögel und vollkommen schwarzen Augen (die weiße Iris ist noch nicht zu sehen), ausserdem bis zur 6. 7. Woche einen schwarzen Schnabel (je nach Farbschlag und Alter). Bei jungen Vögeln ( bis 12. Woche -4/5 Monate) reicht die schwarze Wellenzeichnung über den Kopf bis zur Wachshaut.
Sie kommen ursprünglich aus Australien, aber schon seit Jahren in Deutschland als Heimtiervogel bekannt und angesehen. Nur leider im Anspruch her unterschätzt.
In Australien sind sie in der Grassteppen Australiens zu Hause und ziehen wie einige Völker Afrikas von Wasserstelle zu Wasserstelle den Regenfällen hinterher. Regenzeit ist auch Brutzeit, denn da keimen und wachsen viele Sachen die zum Überleben und Küken grossziehen wichtig sind. Am Tage sind die Schwarmtiere auf Futtersuche am Boden. Mittags und auch nachts flüchten sie in die Kühle der grossen schattigen Bäume und Baumkronen.

Gebrütet wird in alten, ausgehöhlten Bäumen. Das Weibchen bebrütet ein Gelege von ca. vier Eiern etwa 18 Tage lang, während es vom Männchen versorgt wird. Junge Wellensittiche sind sog. Nesthocker und verlassen ihr Nest mit etwa vier bis fünf Wochen, werden dann flügge. Sie lernen das Fliegen und Futtersuchen vom Papa und auch den ersten sozialen Umgang mit den anderen Artgenossen.
Der Wellensittich zeichnet sich vor allem durch sein fröhliches Wesen und die verhältnismäßig problemlose Haltung aus, die aber auch ihre Ansprüche hat. Ein Wellensittich kann bis zu 16 Jahre alt werden, leider kommt es durch immer grössere Überzüchtung und immer häufiger werdenden Krankheiten nicht mehr oder nur noch sehr selten vor.

Ein paar geschichtliche Daten
1792: von Thomas Walting einem Strafgefangenen entdeckt.
1831: gelang ein ausgestopfter Wellensittich das erste Mal nach Europa.
1794: wurde der Vogel das erste Mal in einem Fachbuch ( Zoology of New Holland (Australien)) von George Shaw erwähnt
1805: wurde der Wellensittich ertsmals von Shaw wissenschaftlich beschrieben.
1840: bekam der Wellensittich seinen noch heute gültigen Namen vom Zoologen John Gould. Dieser führte auch die ersten lebenden Exemplaren nach England ein. Später grosse Exporte nach Europa.
1884: Verbot des Exports durch die australische Regierung, da der Export zu stark wurde. Dieses Gesetz gilt bis heute.
1872: wurden erstmals gelbe Vögel gezüchtet
1900: blaue
1920: die ersten weißen Wellensittiche
Heutzutage gibt es um die 100 Standard-Farbschläge, auf Vogelschauen wird der so genannte Standardwellensittlich zur Schau gestellt. Er ist deutlich größer und auch plumper im Fliegen, als der normale Wellensittich, welcher als Hansi-Bubi bezeichnet wird. Eine Kreuzung dieser zwei Arten wird als Halbstandard bezeichnet.
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